Tanzschuhe Zeller: Eine der ersten Adressen in Berlin

„Gestatten, wir haben den Tanzschuh-Versandhandel in Deutschland erfunden!“

Alles begann 1956: Bis dahin tanzte man in Deutschland mit ganz normalen Straßenschuhen. Firmengründer Hans Zeller importierte als erster professionelle Tanzschuhe aus England, verkaufte sie im Stammhaus in Bamberg und verschickte sie innerhalb der Republik. Eine Erfolgsgeschichte begann. Bis heute ist Zeller Tanzschuhe in Familienbesitz. Ein großes Glück fürs Walzerlinksgestrickt und seine KundInnen: Gisela Günther-Zeller und Uli Zeller arbeiten „um die Ecke“ nur 450 Meter vom Ballhaus entfernt in der Kreuzberger Fidicinstraße. Das Hauptgeschäft läuft im Webshop ››, aber nach wie vor auch vor Ort. Ein Kennenlernen lohnt sich: Beratung wird bei Zeller Tanzschuhe großgeschrieben – ob persönlich im Laden, am Telefon oder per Mail. Und am Ende steht: der perfekte Tanzschuh für jeden Fuß.

Ulrikes Goldene Regel im Walzerlinksgestrickt:

"Den Tanzschuh zeichnet eine spezielle Chromleder-Sohle aus. Das Fischgrät-Eichenparkett im Ballhaus ist ein hochwertiges Tanzparkett und genau für diese Art Sohlen mit Öl und Wachs veredelt. Wir streuen nach Bedarf ein spezielles Tanzwachs aus Norddeutschland. Der heißt bezeichnenderweise "Walzertraum“ und sorgt für den richtigen Grip auf Sohle und Parkett. Für Beginner sind allerdings geeignete Straßenschuhe in unserem Ballhaus vollkommen in Ordnung. Wir sind schließlich auch ein Ballhaus, da nehmen wir´s nicht so genau! Aber Du wirst selbst sehen: Irgendwann müssen es einfach Tanzschuhe sein fürs Tanzvergnügen!"

Zeller: Zu Tanzschuhen passt eine bewegte Firmengeschichte

Zeller Tanzschuhe ist ein Haus mit Tradition: Gründer Hans Zeller, Jahrgang 1910, war eigentlich Studienrat für Leibeserziehung und in jungen Jahren ein ausgezeichneter Turmspringer. Als sein Vater Richard Zeller sein erfolgreiches Schuhgeschäft – bis heute das erste am Platz in Bamberg – an einen Nachfolger übergeben wollte, sprang Hans ins kalte Wasser und hängte das Lehrerdasein an den Nagel.

Hans Zellers große Leidenschaft gehörte von jeher dem Standardtanz: Als Mitglied des Bamberger Tanzclubs war er der Schwarm aller Bambergerinnen und führte beim Tanzvergnügen jede Polonaise an. Immer im feinen Zwirn und mit Krawatte war der elegante Herr mit Schnurrbart eine echte Erscheinung. Als Hans Zeller feststellte, dass man in den englischen Ballrooms mit speziellen Tanzschuhen das Tanzbein schwang, kam ihm die Geschäftsidee: 1956 wurde in Bamberg der Tanzschuhversand Zeller gegründet – und der florierte sogar international. In den 1990 Jahren gab es Verkaufsstellen in Österreich, der Schweiz und in Frankreich. Sogar in Los Angeles konnte man Zeller Tanzschuhe kaufen. Jedes Jahr flog Hans Zeller nach England und verhandelte mit den Schuhfabrikanten.

Expertentipp Uli Zeller, Zeller Tanzschuhe:

„Qualitativ hochwertige Tanzschuhe unterstützen bei verschiedenen Bewegungen. Der große Vorteil: So hat man immer einen sicheren Halt auf der Tanzfläche.“

Ein Gewinn für die Hauptstadt: Zeller Tanzschuhe berät heute in Kreuzberg

Heute befindet sich das Familienunternehmen Zeller Tanzschuhe in der zweiten Generation: Sohn Uli Zeller war an sich Fotograf. Ähnlich wie sein Vater kam auch er wie die Jungfrau zum Kinde „ins Tanzschuh-Business“: Als sein Bruder, der extra Kaufmann gelernt hatte, kniff, übernahm er gemeinsam mit seiner Frau Gisela Günther-Zeller 1995 das Ruder, zunächst weiter in Bamberg. Im November 2015 erfolgte der Umzug nach Berlin. Man fand das Ladengeschäft in der Fidicinstraße im Kreuzberger Bergmannkiez – die ehemalige „Fidicin-Klause“. Irgendwann war der Kneipenmief erfolgreich bekämpft und die mehr als 400 verfügbaren Modelle von Zeller Tanzschuhe konnten einziehen. Heute bekommt man hier hochwertige Tanzschuhe für Standard, Latein, Jazz, Swing, Tango und Salsa der Marken Werner Kern, Anna Kern und Nueva Epoca. Das Geld wird inzwischen längst online verdient, aber nach wie vor findet auch der Verkauf vor Ort statt – auch allein, um weiterhin nah am Kunden zu bleiben. Eine Beratung kann schon mal dauern und auch am Telefon stehen die ExpertInnen geduldig Rede und Antwort. Bei Zellers steht Kundenservice eben noch an erster Stelle.

Expertinnentipp Ulrike Balzer, Ballhaus Walzerlinksgestrickt:

„Beginner haben in der Regel keine Tanzschuhe. Dies ist auch gar nicht nötig, denn ein geeignetes Paar Schuhe steht in den allermeisten Fällen bereits im Schuhschrank. Die Damenschuhe sollten bequem sein und die Absätze nicht zu hoch, damit der Körperschwerpunkt näher bei den Ballen liegt. Für die Herren sind Halbschuhe mit Ledersohle oder Sneakers empfehlenswert – allerdings abriebfest und ohne starkes Profil. Dafür plädiere ich natürlich auch im eigenen Interesse, denn Kieselsteine und Schmutz zwischen den Rillen hinterlassen Spuren auf dem Ballhausparkett. Und irgendwann empfehlen wir dann einen Besuch bei Zellers. Denn die KursteilnehmerInnen entdecken selbst: In Straßenschuhen zu tanzen, ist auf Dauer anstrengend.“

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"Original englische Tanzpumps auch in Deutschland für DM 32,50"

Uli Zellers ultimative Checkliste für den perfekten Tanzschuh

• „Tanzschuhe müssen fest sitzen.“

„Das A und O für den perfekten Tanzschuh ist die richtige Größe und Passform! Wer zum Beispiel meistens Sneaker trägt, weiß oft gar nicht, welche Größe er/sie bei Tanzschuhen braucht. Mit Papier, Stift und einem Lineal oder Maßband ist zumindest die Größe ganz einfach zu ermitteln, das hilft vor allem bei Online-Bestellungen. Präzises Messen lohnt sich wirklich.“

Wie´s genau geht, erfahrt Ihr hier ››

• „Tanzschuhe brauchen eine gute Sohle.“

„Einerseits möchte man über das Parkett gleiten, doch gleichzeitig braucht man auch bei schnellen Schritten einen guten Stand. Hier empfiehlt sich eine weiche Rauledersohle. Sie nutzt sich sehr langsam ab – und wenn das Leder durch das Tanzen glatt wird, kann man es mit einer Drahtbürste schnell wieder aufrauen.“

• „Die Geometrie des Tanzschuhs ist wichtig.“

„Gute Tanzschuhe sind gut durchdacht: Ein aus gehärtetem Stahl gefertigtes Gelenk ist unsichtbar in der Mittelsohle der Tanzschuhe integriert. Es stützt den Fuß optimal, ohne die Biegsamkeit des Vorderfußbereiches zu beeinträchtigen. Das Gelenk ist außerdem mehrfach am Absatz verankert, so dass ein Durchbiegen des Schuhs in kritischen Bereichen, zum Beispiel am Übergang von Absatz und Sohle, zuverlässig verhindert wird.“

• „Die Gretchenfrage bei Damenschuhen: Offen oder geschlossen?“

„Beim Damenschuh entscheidet der Tanz: Der Damenstandardschuh für Walzer, Tango & Co. ist vorne geschlossen, der Damenlateinschuh für Rumba, Salsa & Co. dagegen im Zehenbereich offen. Die meisten Schuhe haben aus gutem Grund keine offene Ferse. Das erhöht einfach die Sicherheit.“

• „Ein Hoch auf die Riemchen für einen festen Halt.“

„Mit einem hohen Schuh steht man mehr im Hohlkreuz. Damit der Lateintanzschuh auch wirklich sicher am Fuß sitzt, gibt es Fessel- oder Kreuzriemchen.“

• „Unbedingt auf die Materialien achten!“

„… und wie sollte es anders sein? Qualitativ hochwertige Materialien sind der Schlüssel zum dauerhaften Glück. Gutes Leder schmiegt sich angenehm an den Fuß an, Samt und Satin sorgen zusätzlich für Eleganz. Und ein ganz wichtiger Vorzug: Gutes Leder müffelt nicht.“

Expertentipp Gisela Günther-Zeller, Zeller Tanzschuhe:

„Man sieht natürlich viele Füße. Aber ich mache die Erfahrung, dass die subjektive Wahrnehmung der Kunden oft nichts mit der Realität zu tun hat. Da wird zum Beispiel von einem breiten Fuß gesprochen – und dann ist dem gar nicht so. Welcher Tanzschuh ist für welchen Fuß geeignet? Viele sind von der Vielfalt erschlagen. Eine gute Beratung ist hier Gold wert. Denn mit einem Schuh, der gut sitzt und Halt gibt, kann der Kunde alles tanzen.“